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  1. Chronisch granulierende Mastoiditis I.R. am 22.01.2022
    Sehr geehrte Damen und Herren!

    Ich habe bisher einige Male nach Anregungen zu meiner Mastoiditis gefragt.
    Nun ist es wieder soweit:
    Nachdem im Juni 2021 die Ohrbeschwerden (Schmerzen/ Probleme mit Röhrchen - Belüftung) wieder auftauchten, ergab ein CT des Felsenbeins ein Rezidiv der Mastoiditis. Die Notwendigkeit zur Operation war anhand der Bildgebung nicht eindeutig. Da die Schmerzen nicht besser wurden (Abklärung HWS - ohne Befund/ Versuch der Infiltration durch Schmerztherapeut - keine Besserung), erfolgte am 13.12.21 die Mastoid-Revision (ohne Tympanotomie).
    Auszug aus dem OP-Bericht: In der Tiefe zum Schwellenzellbereich und in Richtung des Antrums deutlich mehr entzündlich veränderte Granulationen, teilweise mit kleineren disseminierten Eiteransammlungen, je tiefer im Antrum, desto ausgeprägter die Granulationen. Das Röhrchen war völlig in Krusten eingebacken und insuffizient - es wurde ein neues eingesetzt. Diagnose: Rezidiv einer chronischen Mastoiditis
    (Histologie: Schleimhautanteile (Antrum) mit deutlicher Fibrose und herdförmig betonter mittelgradiger Entzündung, Schleimhautanteile aus dem Mastoid mit geringgradiger chronischer Entzündung mit einer kapillarreichen lockeren Stromafibrose).

    Aktuelle Situation: Die Schmerzen im Ohr werden aktuell (etwa fünf Wochen post-op) wieder stärker (durchgehender ziehender Schmerz mit Stechen, Druckgefühl im Ohr, starke Schmerzen auch hinter dem Ohr, die Richtung Nacken ziehen, zum Teil Schwindel). Schmerzfrei war ich nach der Operation nicht.
    Laut behandelndem HNO ist das Ohr reizlos.
    Vorstellung zur Schmerztherapie erfolgt - aktuell 4 x 2 Novalgin-Tabletten + 1 x 100 mg Gabapentin (helfen leider nicht viel).
    Ebenso erfolgte eine Vorstellung beim Physiotherapeut: Dieser meinte, dass er nicht helfen kann, da HWS-Drehung, Halswendemuskel, Kiefer, gut funktionieren. Eine Mobilisation des Narbengewebes sei nicht mehr möglich, da die OP zu lange her sei.

    Nun zu meinen Fragen:
    1. Ist es möglich, dass die Entzündung weiter in der Schleimhaut vorhanden ist und es deswegen die gleichen Schmerzen wie vor der OP sind? Oder kann die Entzündung nicht so schnell nachwachsen?
    2. Wie kann man eine weiter bestehende Entzündung diagnostizieren? (Mein Ohr war vor jeder Operation reizlos, es bestand kein Fieber, Blutwerte zeigten keine Entzündung etc.). Nach der ersten Operation wurde im CT der Erguss zwar festgestellt, aber es wurde mir gesagt, dass dies nach einem solchen Eingriff normal sei.
    3. Meine Befürchtung ist eine Ausweitung der Entzündung. Inwiefern ist es diesbezüglich sinnvoll, "nur" die Schmerzen mit Schmerzmitteln zu überdecken?

    Entschuldigen Sie den langen Bericht, aber vielleicht haben Sie eine Idee für ein weiteres Vorgehen.

    Vielen Dank!
    Freundliche Grüße,
    Isabella R.
    1. Bei Z.n. erneuter Mastoidektomie bei Marion Zeller am 23.01.2022
      chronische Granulationen ist die Wundheilung mit sehr viel Gedult (Monate) verbunden, weil sich in bestimmten Wundheilungsstadien tendentiell auch wieder Granulationen und später auch wieder gerne Vernarbungen bilden. Möglicherweise wäre im jetzigen Stadium eine Corisontablettentherapie gegen die sicher lokal vorhandenen Wundgranulationen zur Verbesserung der Belüftung hilfreich über die nächsten 2-3 Wochen in absteigender Dosis zB mit Prednisolon oder Dexamethason, da gibt es verschiedene Dosierungen. Eine Abschwellung der Schleimhäue im Mastoid sollte zu einer Schmerzlinderung führen. Vorübergehend könnte man die Gabapentintherapie erhöhen, wirkt aber nicht immer.
    2. Chronisch granulierende Mastoiditis I.R. am 24.01.2022
      Hallo Fr. Dr. Zeller!
      Vielen Dank für die schnelle Antwort! :)

      Wenn ich richtig verstanden hab können also auch starke Schmerzen normal sein und nicht zwingend als Hinweis auf einen "Notfall mit Handlungsbedarf" zu verstehen (ich hab schon ziemliche Sorgen, dass die Entzündung sich weiter Richtung Gehirn frisst)?

      Danke für den Hinweis mit dem Cortison - evtl. kann es mir meine Hausärztin verschreiben oder ich kann bei meinem HNO vorsichtig anfragen, ob dies eine Möglichkeit wäre.

      Noch eine letzte Frage: Zu den Schmerzen etc. besteht auch ein starker Druck hinter dem linken Auge/Nase und das betroffene Ohr klickt sehr oft (Druckausgleich durchs Paukenröhrchen ist möglich). Ist dies auch im Rahmen der postoperativen Beschwerden?

      Vielen Dank noch einmal für die informativen Hinweise!
      Freundliche Grüße,
      Isabella R.
    3. Sind den die Nebenhöhlen Marion Zeller am 31.01.2022
      hinreichend abgeklärt, hier sind oft auch chronische Entzündungen vorhanden bei Ohrproblemen dieser Art, gerade wenn Schmerzen um das Auge herum auftreten

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