Was ist Schwerhörigkeit?

Die Schwerhörigkeit ist im weiten Feld zwischen dem normalen Hören und der Gehörlosigkeit bzw. Taubheit angesiedelt. Es wird infolgedessen zwischen leicht-, mittel, hochgradiger und an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit unterschieden. Diese Vielfalt macht die Schwierigkeit deutlich, eine eindeutige, abgegrenzte Bestimmung dieses Begriffes zu geben. Im allgemeinen wird Schwerhörigkeit als eine mehr oder weniger eingeschränkte Hörfähigkeit beschrieben, die ein Verstehen von Sprache über das Gehör mehr oder weniger noch ermöglicht. Die Grenze zum normalen Hören liegt demnach in der Einschränkung des Hörvermögens, die Grenze zur Gehörlosigkeit orientiert sich an der Möglichkeit, Sprache über das Gehör mit technischen Hilfen zwar noch hören, aber nicht oder nur ansatzweise verstehen zu können. 

Arten der Schwerhörigkeit

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten der Schwerhörigkeit: Die Schalleitungs- und die Schallempfindungsschwerhörigkeit. 

Schalleitungsschwerhörigkeit

Bei der Schalleitungsschwerhörigkeit liegt eine Störung im äußeren, meist aber im mittleren Ohr vor. Durch diese Störung werden Schallsignale nur leiser gehört; die Qualität des Gehörten wird dabei kaum beeinträchtigt. Das Hörvermögen kann durch technische (Hörgeräte) oder medizinische Hilfen (Operation) ganz oder teilweise wiederhergestellt werden.

Schallempfindungsschwerhörigkeit

Bei der Schallempfindungsschwerhörigkeit liegt die Störung im Bereich des Innenohres, des Hörnervs oder in den Hirnzellen selbst. Diese Störung ist nicht zu operieren und kann auch mit technischen Hilfen oft nur zum Teil behoben werden. Auch hat diese Störung andere Auswirkungen auf die auditive (das Gehör betreffend) Wahrnehmung als die Schalleitungsschwerhörigkeit. Das heißt, auf die Lautstärke bezogen kann teilweise noch relativ gut gehört werden, aber die Sprache ändert sich in ihrem Aufbau, ihrem Klangbild, ihrer Qualität. Die Ursache liegt meistens im Verlust der hohen Frequenzen, die teilweise oder gar nicht mehr wahrgenommen werden können. Zusätzlich besteht in der Mehrzahl der Fälle eine außerordentliche Lärmempfindlichkeit; Lautstärken von 100, 90 oder 80 dB sind schon sehr unangenehm und verursachen Schmerzen. Bei Guthörenden liegt die Schmerzschwelle bei ca. 120 dB.

Kombinierte Schwerhörigkeit

Eine dritte Art der Schwerhörigkeit ist die kombinierte Schwerhörigkeit, eine Mischform von Schalleitungs- und Schallempfindungsschwerhörigkeit.