Otosklerose

Die Otosklerose (Verknöcherung der Gehörknöchelchen) ist eine seltene Erkrankung des Mittelohres (auch des Innenohres). Durch entzündungsähnliche Umbauprozesse im Bereich der Gehörknöchelchen (Steigbügelfußplatte) kommt es zu einer Behinderung der Schallweitereleitung zum Innenohr. Da die Otosklerose oft fortschreitet, führt dieser Prozess zu einer zunehmenden Schallleitungsschwerhörigkeit (manchmal auch Schallempfindungs-schwerhörigkeit).
Genetische, virale und hormonelle Einflüsse spielen möglicherweise ursächlich eine Rolle. Die Therapie der Wahl ist eine Operation, bei welcher die Beweglichkeit, also die Schwingungsfähigkeit der Gehörknöchelchenkette wieder hergestellt wird.

Die Erkrankung tritt vorwiegend zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr auf. Die knöchernen Veränderungen beginnen aber schon viele Jahre vor Eintreten der klinischen Symptomatik. 

Die Ursache der Verknöcherung des Steigbügels ist noch weitestgehend unbekannt. Man vermutet nach den neusten Erkenntnissen, dass die Otosklerose möglicherweise durch eine Masern-Virus-Infektion, die man in der Kindheit durchgemacht hat, verursacht wird. Eine familiäre Häufung der Otosklerose weist aber auch auf genetische Ursachen hin.
Frauen, meist zwischen dem 20 und 40 Lebensjahr, sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer.

Die Otosklerose beginnt meist mit einer langsamen, schubweisen Hörverschlechterung auf einer Seite. Die Verschlechterung kann einem Hörsturz ähneln und sich anfangs auch wieder bessern. Im Verlauf der Erkrankung werden bei vielen Patienten beide Ohren betroffen. In seltenen Fällen klagen die Betroffenen über quälende Ohrgeräusche.

Zur Diagnosestellung erfolgt zunächst eine optische Untersuchung des Gehörgangs und des Trommelfells durch eine so genannte Otoskopie (Ohren-spiegelung). Diese kann meist keine Veränderungen am Trommelfell und Mittelohr nachweisen. Die Otosklerose lässt sich mit Hilfe der Tonschwellenaudiometrie und der Impedanzaudiometrie erkennen. Mit letzter Sicherheit lässt sich eine Otosklerose jedoch allein anhand dieser Untersuchungen nie völlig zweifelsfrei diagnostizieren. Erst ein möglicherweise durchzuführender operativer Mittelohreingriff zeigt, ob tatsächlich otosklerotische Veränderungen am Steigbügel die Ursache für die beobachtete Schwerhörigkeit sind