Heuschnupfen (saisonale allergische Rhinokonjunktivitis)

Heuschnupfen ist eine häufige allergische Erkrankung, die auf einer Überempfindlichkeit gegen die Eiweisskomponenten von bestimmten Pollen beruht. Pollen gelangen während der Gräser- und Baum- oder Kräuterblüte in die Luft. Sie bewirken an den Schleimhäuten der Atemwege, der Nase und den Augen eine allergische Reaktion.

Die allergische Reaktion liegt an körperfremden Stoffen, gegen die der Köper sich wehrt. Kontakt führt zu einer Freisetzung von Histamin aus bestimmten Körperzellen in den Schleimhäuten. Histamin löst dann die typischen Beschwerden einer Allergie aus. Dazu gehören unter anderem tränende Augen, eine laufende Nase, Asthma und Hautrötungen. 

Heuschnupfenmedikamente

Medikamente gegen Heuschnupfen umfassen Nasen- und Augentropfen sowie Tabletten, Dragees und Sprays. Beispiele für Inhaltsstoffe sind:

  • Antihistaminika (Blockieren die Histaminwirkung)
  • Mastzellstabilisatoren (Verhindern die Histaminfreisetzung)
  • Cortison
  • Abschwellende Nasen- und Augentropfen

All diese Therapieformen sind symptromatische Therapien. Als kausale, also die Ursache bekämpfende Form der Therapie ist die sog. Hyposensibilisierung auch SCIT (Subkutane Immuntherapie) oder SLIT (Sublinguale Immntherapie) bei der Allergene in Spritzen oder Tablettenform dem Patienten in aufsteigender Dosierung verabreicht werden. Das Immunsystem wird gleichsam wie bei einer Impfung mit den Allergie auslösenden Stoffen in Kontakt gebracht und dagegen "unempfindlich" gemacht.

Verhalten bei Heuschnupfen 

Sie können viel dazu beitragen, die Situation für Sie erträglicher zu machen. So können Sie sich bei erwiesener Pollenallergie über Pollenflug informieren und Ihr Verhalten daran ausrichten. Aktuelle Pollenfluginfos finden Sie z.B. unter http://www.allergie-info.de

Auf dem Land ist der Pollenflug morgens am höchsten, abends am geringsten. In der Stadt sind die Pollenkonzentrationen meist abends am höchsten.

Allergenkarenz, d.h. die konsequente Kontaktvermeidung mit allergieauslösenden Stoffen, ist eine wirksame Unterstützung der medikamentösen Therapie, die Ihnen Ihr Arzt verordnet. Wichtigstes Ziel ist die Verhinderung des "Etagenwechsels" der Allergie von Auge bzw. Nase hinab in Bronchien und Lunge. 30-40% der Betroffenen, die heute unter einem allergischen Schnupfen leiden, werden ohne eine rechtzeitige Therapie früher oder später zu Asthmatikern.

Unterstützende Massnahmen 

Betroffene Patientinnen: Kein Kontakt von Eyeliner und Wimperntusche mit der Bindehaut. Hypoallergische Produkte verwenden. Augentropfen sollten Sie vor dem Augen-Makeup bzw. nach gründlicher Augen-Makeup-Entfernung (z.B. abends) eintropfen. Kontaktlinsenträger/innen sollten ihre Kontaktlinsen penibel reinigen/aufbewahren und während der akuten allergischen Phase ganz auf das Tragen verzichten.

Allgemein:- Allergiekarenz- Spülung des Auges mit unkonservierten künstlichen Tränen aus der Apotheke- Hyposensibilisierung- Hypoallergische Kosmetika, Haut- und Haarpflegemittel verwenden Pollenallergiker:- Abends Haare waschen- Fenster im Schlafzimmer schliessen- Tageszeitliche Verteilung des Pollenflugs beachten- Meiden von blühenden Wiesen und Kornfeldern- nicht rauchen