Was ist Keuchhusten?

Der Keuchhusten (Pertussis) ist eine hochkontagiöse Erkrankung des Respirationstraktes, die im typischen Fall in drei Stadien verläuft. Inkubationszeit meist 7 - 14 Tage.

Pertussis ist eine durch Bakterien (Bordetella pertussis) ausgelöste Infektionskrankheit, die vor allem bei Säuglingen einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen kann. Typisch sind neben allgemeinen Krankheitssymptomen stakkatoartige Hustenanfälle und ein mehrwöchiger Krankheitsverlauf. Zu den gefürchtete Komplikationen zählen Atemstillstand bei Säuglingen und Lungenentzündung. Die Behandlung erfolgt durch Antibiotika, die Prophylaxe durch einen neuen, besser verträglichen Impfstoff ist ausdrücklich zu empfehlen. Nach einem überstandenen Keuchhusten entsteht eine langdauernde Immunität. 

Erreger

Ausgelöst wird der Keuchhusten durch das Bakterium Bordetella pertussis . Das Bakterium setzt das Pertussis-Toxin, frei und bedingt dadurch die Krankheitssymptome.Bordetella pertussis haftet an den Schleimhäuten des Atemtraktes und bewirkt dort Zellschädigungen. Es entsteht außerdem eine Entzündung, die dazu führt, dass ein zähflüssiger Schleim gebildet wird, der dann zu den charakteristischen Hustenanfällen führt. 

Übertragungsweg

Die häufigsten Infektionsquellen sind Infizierte, die aber noch keine Erkrankungserscheinungen zeigen. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, also u.a. durch Husten, Niesen, Küssen und benutzen desselben Geschirrs. Der Erreger ist extrem infektiös. Etwa 80% der Kontaktpersonen eines Patienten, die nicht geimpft sind, erkranken. Oft übertragen auch asymtpomatische Erwachsene die Krankheit auf Kinder. 

Die höchste Inzidenz wird in Mitteleuropa im Herbst und Winter beobachtet, jedoch ist die Saisonalität nicht besonders stark ausgeprägt.

Inkubationszeit

7-14 (20) Tage

Symptome und Stadieneinteilung

Man unterteilt den Erkrankungsverlauf in verschiedene Stadien:

Stadium catarrhale 

Niesen, Schnupfen, manchmal Heiserkeit. Zu Beginn kaum Fieber. Uncharakteristischer Husten 

Stadium convulsivum 

Ausbildung der typischen Hustenanfälle. Mehrere (15 bis 20), heftige stakkatoartige Hustenstöße. Ein zäher, glasiger Schleim wird herausgewürgt. 

Rekonvalenzstadium 

Leichte, nur noch wenige Anfälle. 

Keuchhusten bei jungen Säuglingen 

Meist besonders schwere Verläufe. Die Hustenanfälle sind oft schwächer, jedoch besteht die Gefahr eines plötzlichen Atemstillstandes. 

Diagnose

Die Diagnose wird in der überwiegen den Zahl durch den klinischen Befund gestellt.

Gute Hinweiszeichen sind Husten in der Nacht mit Herausstreckken der Zunge. Hustenprovokation durch Druck mit einem Untersuchungsspatel auf den Zungengrund. Das Bakterium kann im Anfangsstadium der Infektion durch einen Rachenabstrich mit anschließender Färbung nachgewiesen werden. 

Bei einer ?klassischen? Keuchhusten-Symptomatik wird die Diagnose in der Regel durch den klinischen Befund gestellt, wobei man von einer Treffsicherheit von 80–85 % ausgehen kann. 

Eine Indikation für eine weiterführende Diagnostik besteht bei längerem Husten ohne typische Hustenanfälle bei Kindern, aber auch bei Geimpften, Adoleszenten und Erwachsenen.

Die Labordiagnostik ist abhängig vom Krankheitsstadium. 

Insbesondere in frühen Stadien ist ein kultureller Nachweis von B. pertussis und B. parapertussis aus Nasopharyngealabstrichen der diagnostische Standardtest.

Weiterhin ist ein Nachweis von B.-pertussis-DNA mittels PCR möglich.

Die Serodiagnostik ist für die Frühdiagnostik ungeeignet,

Im Stadium convulsivum findet man bei 20–80 % der Patienten eine Leukozytose mit Lymphozytose. BSG und CRP sind nicht oder nur leicht erhöht.

Komplikationen

Mögliche Komplikationen die bei jungen Kindern am häufigsten auftreten sind 

Veränderungen in der Lungenstruktur,Lungenentzündung, Reaktivierung einer vorher bestandenen Tuberkulose ,Entzündung des Gehirns mit Krampfanfällen

Therapie

Die antimikrobielle Therapie kann nur die Krankheitsdauer verkürzen, der Krankheitsausbruch kann nicht verhindert werden. Das Antibiotikum der Wahl ist Erythromycin. Schwerkranke Säuglinge sind stationär zu behandeln, da sie oftmals nicht in der Lage sind, den Schleim abzuhusten und dieser dann abgesaugt werden muss. 

Impfung

Die Keuchhustenimpfung ist ein Teil der ab dem Alter von 3 Monaten verabreichten DTP-Impfung (D = Diphterie, T= Tetanus, P = Pertussis). 

Bis vor einigen Jahren wurde ein mit geringen Nebenwirkungen behaftetes Ganzzellpräparat verwendet. Heutzutage benutzt man statt dessen einen viel besser verträglichen Impfstoff in dem nur einige Proteine des Bakteriums, die biotechnologisch hergestellt worden sind, vorkommen.